Männerchor Tübach \ Abendunterhaltung 2011

Lumpen-Lieder und Ganoven

Ein Chorkonzert mit viel Spontaneität lässt an der Abendunterhaltung des Männerchors Tübach mit seinen Gästen schon etwas vom 100-Jahr-Jubiläum im Mai 2012 erahnen.

Zu Beginn der Abendunterhaltung meinte man, erst einer Sitzung vor der Hauptprobe beizuwohnen. Die Vorstandsmitglieder diskutierten unter der Leitung ihres neuen Präsidenten Toni Widmer über eine aufs Jubiläum am 7. Mai 2012 zu schaffende Chronik. Dazwischen leitete Vizedirigent Mario Fallet den Vorstand zusammen mit den allmählich eintreffenden Chormitgliedern zu einigen auswendig vorgetragenen Liedern an. Dabei erfuhr man, dass der ganz auf Tübach ausgerichtete Bajazzo-Spezial das Lieblingslied des Präsidenten ist. Dieser ungewohnt witzige Eingang fand das Lob der Gäste, welche es schätzten, nicht einfach bloss einige Lieder vorgetragen erhalten zu haben. Am Schluss des Abends zeigte sich der Delegierte eines befreundeten Chores darüber beeindruckt, wie viel harte Arbeit für diese Unterhaltung aufgewendet worden war, und stellte fest: «Aber es hat sich gelohnt.»

Ein zweiter Streich folgte

Der ersten Überraschung folgte gleich ein zweiter Streich, von welchem selbst der Vorstand nichts gewusst hatte: Ein aus Akkordeonist Thuri Zumstein aus Horn, Achim Behrend, Mario Fallet und Franz Widmer vom eigenen Chor und zwei Gästen aus Oberteuringen zusammengesetzter Trödler-Chor sang Lumpen-Lieder und ein Oberteuringer verriet, dass Tübach mit seinen langen Nächten immer eine Reise wert ist.

Dann wurden die Männer durch zwölf Damen, das Vagantengewand durch edle Kleider und Hüte aus alten Zeiten ersetzt: Das seit fünf Jahren hin und wieder auftretende Nostalgiechörli Horn war ein erstes Mal vor einem vollbesetzten Saal zu hören. Die Damen verwöhnten, am Klavier begleitet von Imelda Gajewski, mit lauschigen Kaffeehaus-Liedern und taten sich schliesslich mit den Sängern des Männerchors Tübach zum in einen Tanz einmündenden «Donna Clara» zusammen.

Für den eigentlichen Konzertteil des Männerchors hatte Dirigentin Evelyne Sohm ein Programm mit vielen bekannten Weisen einstudiert. Paul Würth führte durch diese Folge, in welcher Rosen, Liebe und Wein besungen und mit «Gilberte de Courgenay» an alte Schweizer Militär- und Filmhöhepunkte erinnert wurde. Gut zwei Dutzend Männer sangen kräftig und schön. Sie wurden von Ruth Falk am Klavier begleitet.

Präsident Toni Widmer nutzte die Gelegenheit, einige Jubilare zu ehren. Vizedirigent Mario Fallet für 20, Franz Widmer für 25, Paul Anderegg für 30, Mario Kobler und Karl Bischoff für 35, Peter Hürsch für 40 und Hansruedi Kurz für 50 Jahre. Letztgenannte hatten den grössten Teil der Jahre im inzwischen aufgelösten Männerchor Horn gesungen, bevor sie zu den Tübacher Sängern stiessen. Nach 33 Jahren übergab Fähnrich Ferdi Haas das Banner seinem Nachfolger Karl Bischoff. Drei Sänger sind in den vergangenen Monaten neu in den Chor gekommen.

Heiteres Ganoven-Stück

Mit dem Liederteil war die Arbeit der Vereinsmitglieder noch nicht abgeschlossen. Einige von ihnen hatten unter der Regie von Hansruedi Kurz mit weiblicher Unterstützung Lukas Bühlers Ganoven-Einakter vom Schmuck im Hühnerstall einstudiert und erhielten auch dafür verdienten Beifall. Schliesslich spielten Robert & Robert aus Arbon zum Tanz auf und in der Kaffeestube konnte man sich der Gemütlichkeit bei Kaffee und Kuchen hingeben.

Text: Peter Beerli, St. Galler Tagblatt

Fotos: U. Haberer, Männerchor Tübach

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